Bearbeitungsschritte beim Noten erkennen

Es ist sinnvoll, in capella-scan die einzelnen Bearbeitungsschritte nacheinander vorzunehmen, statt eine Partitur einmal von oben nach unten durchzugehen und dabei alles zu korrigieren, was nachgebessert werden muss. Erstens ist es meist schneller, weil man die Werkzeuge nicht so oft wechseln muss, zweitens hilft capella-scan mit einigen Automatiken nach, so dass weniger manuelle Arbeit anfällt. 

Zum Einscannen bzw. Aufbereiten einer Vorlage gibt es einen eigenen Tipps-Artikel. Hat man den bestmöglichen Erkennungsstand, geht es mit der Nachbearbeitung los.

Prinzipiell ist man hier frei, womit man anfängt. Generell ist es sinnvoll, vom Großen ins Kleine zu gehen:

1. Fehlerhaft erkannte Symbole entfernen: Einmal durchs Dokument gehen und alles entfernen, was man sicher nicht mehr braucht: Manchmal erkennt capella-scan Musiksymbole, wo in der Vorlage ein Fussel im Scan sichtbar ist. genauso sind manchmal Seitenzahlen unnütz. Hier muss man sich nicht verkünsteln. Es geht nur darum, den Blick frei zu bekommen.

2. Das Mustersystem der Vorlage anpassen. Details zur Einrichtung des Mustersystems gibt es in der Programmhilfe unter dem Stichwort "Mustersystem" und im Tutorium unter Hilfe - Tutorium - 5. Stimmenzuordnung, Mustersystem (sehr empfehlenswert für Einsteiger).

3. Anschließend einmal von oben nach unten durchs Dokument gehen und alle Notenzeilen (Liniensysteme) den Systemen (Akkoladen) zuordnen: Falls ein Liniensystem falsch zugeordnet ist klickt man dazu mit der rechten Maustaste auf die (fehlerhafte) Zeilenbezeichnung und wählt im Kontextmenü die richtige Zuordnung aus.

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capella-scan ordnet anschließend die verbleibenden Notenzeilen neu, so dass sich durch eine einzige Korrektur manchmal gleich alle weiteren Zeilen des Systems richtig zuordnen.

4. Die Noten/Pausen ergänzen/korrigieren und den Stimmen zuordnen. Jetzt ergänzt man Noten, wo sie fehlen, verschiebt sie, wo sie falsch stehen, verkürzt oder verlängert sie oder entfernt welche. Die Handgriffe für diesen Schritt sind im Tutorium (Hilfe - Turorium - Erkennungsfehler korrigieren) an Beispielen gut erklärt.

Wichtiger Punkt ist auch die Zuordnung der einzelnen Noten zu einer Stimme. Hierüber entscheidet sich auch, wie viele Stimmen in einer Zeile vorhanden sind. Diese Zuordnung sollte man erst machen, wenn alle Notenobjekte in einer Zeile vorhanden sind (und ggf. überzählige und falsch erkannte Notenobjekte gelöscht).

Überzählige Notenobjekte sind oft die Ursache für falsche Stimmenzuordnungen. Eine weitere Quelle von falschen Zuordnungen sind zu weit nach links oder rechts verrückte Notenköpfe, die aber gleichzeitig erklingen sollen. Das ist in einigen Vorlagen aus optischen Gründen so realisiert, verwirrt aber die Automatik. Hier gilt: Nicht darauf bestehen, was optisch zu sehen ist, sondern darstellen, was gemeint ist. Dann ordnet capella-scan oft auch alles korrekt zu. Details findet man im Tutorium unter Hilfe - Tutorium - Rhythmusanalyse und Mehrstimmigkeit.

Artikulation, Texte, Bilndebögen etc. kann man noch ignorieren und sich auf die Noten und Pausen konzentrieren. Sehr hilfreich ist dabei schon die Vorschau (Ein-/Ausschalten mit F9). Ist man damit durch, klappt schonmal das Vorspiel - eine gute Kontrolle, ob alles richtig erkannt wurde.

5.  Spielanweisungen und Artikulation bzw. Liedtexte ergänzen/korrigieren

 

Im letzten Durchlauf des Dokuments kann man sich ganz der Feinarbeit widmen:

  • Dynamik- und Artikulationszeichen einfügen
  • Spielanweisungen (als Einfachtext)
  • Liedtext

Zu den verschiedenen Textarten findet man wieder hilfreiche Demos und Anleitungen im Tutorium unter Hilfe - Tutorium - 3. Texte bearbeiten. Besonders wichtig ist die richtige Zuordnung, ob es sich bei einem Text um einen Liedtext oder einen Einfachtext handelt. Hier ist eine Fehlzuordnung besonders ärgerlich, weil eine spätere Korrektur in capella recht aufwändig sein kann.

Natürlich ist diese Reihenfolge lediglich eine Empfehlung. Natürlich lässt es capella-scan auch zu, in einer anderen Weise zu arbeiten.